Prävention sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport
Sexualisierte und interpersonelle Gewalt ist ein ernstes gesellschaftliches Problem, das auch im organisierten Sport keinesfalls ignoriert werden darf.
Beim TuS Hilchenbach setzen wir uns dafür ein, eine sichere und respektvolle Umgebung für alle unsere Mitglieder zu schaffen. Besonders im Umgang mit Kindern und Jugendlichen tragen wir dabei eine große Verantwortung.
Unser Ziel ist es, eine Kultur des aktiven Hinsehens und Handelns zu fördern, die allen Mitgliedern – ob jung oder alt – einen geschützten Raum bietet. Auch unsere Übungsleiter, Trainer und Betreuer sollen dabei durch klare Empfehlungen und Handlungsrichtlinien unterstützt werden.
Deshalb sind wir, auf initiative des Vorstandes und durch Beschluss der Mitgliederversammlung, dem „Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport“ des Landessportbundes und der Staatskanzlei NRW beigetreten.
Das Bündnis hilft uns, mit Hilfe maßgeschneiderter Qualitätsstandards, Maßnahmen zum Schutz aller Mitglieder bei uns im Verein zu verankern. Damit können wir jegliche Form von Gewalt in unserem Verein Vorbeugen und Bekämpfen!
Wir möchten ein Umfeld schaffen, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor jeglicher Form von Gewalt und Diskriminierung schützt und Betroffene ermutigt, sich ohne Angst Hilfe zu suchen.
Wir nehmen diese Verantwortung sehr ernst und setzen uns daher aktiv für den Schutz unserer Mitglieder ein!
Ansprechpersonen
Bei uns im Verein gibt es drei Ansprechpersonen. Bei Fragen, Problemen oder (konkreten) Verdachtsfällen könnt ihr euch gerne an ansprechpersonen@tus-hilchenbach.de oder direkt an unsere Ansprechpersonen wenden.
Unser Konzept auf einen Blick
Wir sind ein gemeinnütziger, solidarischer, politisch unabhängiger und ehrenamtlich geführter Sportverein. Unser Verein steht allen Menschen offen, unabhängig von Alter, Religion, Herkunft und Nationalität oder sexueller Orientierung; rechts- und linksradikale Aktivitäten lehnen wir mit aller Konsequenz ab.
Wir legen Wert auf gute Kameradschaft unter den Mitgliedern. Unseren Zuschauern und Sponsoren, den Förderern und Freunden, den Schiedsrichtern und Gegnern bringen wir Wertschätzung entgegen und beachten ethische Grundwerte.
Wir sind ein dynamischer Sportverein, fördern den leistungsorientierten Breitensport und pflegen eine familiäre Vereinsstruktur. Wir sehen einen wesentlichen Teil unserer Aufgabe in der Förderung der körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklung unserer Mitglieder. Unser Ziel ist es, die Mitglieder längerfristig als Aktive im Verein zu behalten und sie für die ehrenamtliche Mitarbeit zu gewinnen.
Schwerpunkt in unserem Verein ist eine nachhaltige Nachwuchsarbeit. Unsere gute Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen ist für unseren Sportverein ein unverzichtbarer gesellschaftlicher Beitrag. Wir wollen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.
Wir sehen den Sport und seine Organisation als unentbehrlich für ein funktionierendes Gemeinwesen an. In unserem Verein erachten wir als unabdingbar, dass sich die Mitglieder untereinander höflich, respektvoll und wertschätzend verhalten. Wir wenden uns entschieden gegen jede Form von Rassismus, Ausgrenzung und Intoleranz.
Der TuS Hilchenbach verurteilt jegliche Form von Gewalt, unabhängig davon, ob sie körperlicher, seelischer oder sexualisierter Art ist. Wir bekennen uns zu den Grundsätzen eines umfassenden Kinder- und Jugendschutzes und treten für die körperliche und seelische Unversehrtheit und Selbstbestimmung der anvertrauten Kinder und Jugendlichen ein.
Unser Verein pflegt eine Aufmerksamkeitskultur zum Schutz aller Mitglieder, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, vor sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport.
In einem Vorstandbeschluss vom 15.06.2023 haben wir uns dazu entschieden, Prävention in unserem Verein zu betreiben und dem Qualitätsbündnis Sport NRW beizutreten.
Diese Aufgabe nehmen wir ernst und aus diesem Grund:
- stärken wir in unserem Verein Strukturen zur Persönlichkeitsentwicklung unsere
Mitglieder und dabei insbesondere von Kindern und Jugendlichen,
- entwickeln wir konkrete präventive Maßnahmen zur Information und Sensibilisierung,
- fördern wir eine Kultur des bewussten Hinsehens und Hinhörens,
- wir erhöhen präventiv die Tätigkeitsvoraussetzungen für Sportverantwortliche, um sicherzustellen, dass unsere Vereinsmitglieder optimal vor möglichen Fällen von sexualisierter und interpersoneller Gewalt geschützt sind.
- sensibilisieren wir das Umfeld der Sportaktivitäten also z.B. Eltern, Familien und Besucher von Vereinsveranstaltung.
- schaffen wir Handlungskompetenzen für eine aktive Intervention in jedem einzelnen Fall sexualisierter und interpersoneller Gewalt, unter Berücksichtigung der Interessen der betroffenen Person.
Leider gibt es bei noch so großer Vorsicht und Aufklärung zum Schutz unserer Mitglieder im Tus Hilchenbach keine 100%tige Garantie!
Sexualisierte Gewalt liegt immer dann vor, wenn ein Erwachsener oder Jugendlicher oder auch ein Kind ein Mädchen oder einen Jungen dazu benutzt, die eigenen Bedürfnisse mittels sexualisierter Gewalt auszuleben.
Dies kann durch Worte, Gesten, Bilder oder Handlungen mit oder ohne direkten Körperkontakt geschehen. Täter und Täterinnen nutzen die eigene Machtposition und die Abhängigkeit der Betroffenen, ignorieren deren Grenzen und sind den Betroffenen meist bekannt. Sie sehen ihr Gegenüber nur als Objekt.
Ihr Vorgehen ist in der Regel lange geplant und vorbereitet und somit eine bewusste Tat. Es ist keinesfalls ein „Ausrutscher“ oder ein „Versehen“. Zudem handelt es sich selten um ein einmaliges Vorgehen, sondern fast immer um eine Wiederholungstat.
Die Täter und Täterinnen agieren durch gezielte Ansprachen entweder mit Drohungen oder mit Versprechungen und Belohnungen. In der Regel kennen sie die Wünsche, Vorlieben oder Probleme ihres Gegenübers und nehmen diese gezielt für ihre Vorhaben auf.
Sexualisierte Gewalt, siehe Definition oben.
Physische/ Körperliche Gewalt
Physische bzw. körperliche Gewalt bezeichnet jede Form von körperlicher Aggression
Handlungen, die eine physische Schädigung bei den Betroffenen hervorrufen z. B. Schlagen, Treten, Schütteln, Zwang zur Einnahme von Substanzen oder trotz Verletzung spielen zu müssen.
Vernachlässigung
Vernachlässigung tritt auf, wenn die grundlegenden Bedürfnisse eines Sporttreibenden in Bezug auf Gesundheit, Bildung, emotionale Entwicklung, Ernährung, Unterkunft, unzureichende medizinische Versorgung und Sicherheit nicht beachtet werden.
Psychische/ Emotionale Gewalt
Psychische Gewalt bezeichnet man nicht-körperliche Handlungen, die der psychischen Gesundheit oder der geistigen/sozialen Entwicklung schaden können z.B. Herabwürdigung, Verspottung, Verunglimpfung oder Bedrohung
Unser Ziel ist es, all unsere Mitglieder, insbesondere die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen, durch geeignete präventive Maßnahmen vor Grenzverletzungen, Missbrauch und jeglicher Art von Gewalt zu schützen.
Die für eine Risikoanalyse relevanten Sport und Personen(gruppen) im TuS Hilchenbach sind, Sportler, Funktionsträger, Angehörige, Dritte.
Es gibt keine „äußeren Erscheinungsmerkmale“, an denen Menschen erkannt werden können, die anderen Menschen sexualisierte Gewalt zufügen.
Neben Erwachsenen (männlich und weiblich) können durchaus auch Gleichaltrige aus der Trainingsgruppe als Täter*innen in Frage kommen.
Sexualisierte Gewalt kann im Sport unter anderem stattfinden
- zwischen Betreuern
- zwischen Betreuer und Sportler (vor allem Kinder und Jugendliche)
- zwischen Funktionsträger
- zwischen Sportlern
- zwischen Kindern und Jugendlichen
- zwischen Kindern, Jugendlichen und Fremden
- im privaten Umfeld
Sexualisierte Gewalt ist keinesfalls ein „Ausrutscher“ oder ein „Versehen“. Es handelt es sich selten um ein einmaliges Vorgehen, sondern fast immer um eine Wiederholungstat.
Ziel des Qualitätsbündnisses ist es, sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport wirksam vorzubeugen und diese zu bekämpfen. Dazu hat der TuS Hilchenbach maßgeschneiderte Qualitätsstandards zur Prävention und Intervention entwickelt und innerhalb der Vereinsstruktur installiert.
Die TuS Hilchenbach strebt eine Mitgliedschaft und die Zertifizierung im Qualitätsbündnis Sport NRW an.
Weitere Informationen findet man unter:
Der Ehrenkodex ist für alle Vereinsmitglieder erstellt worden, die mit Kindern, Jugendlichen und/oder Erwachsenen arbeiten oder im Kinder- und Jugendbereich als Betreuungspersonen tätig sind. Dies umfasst auch außersportliche Aktivitäten des TuS Hilchenbach.
Alle Mitglieder des Vorstandes, des Jugendteams, alle Übungsleiter und Helfer müssen den Ehrenkodex unterschreiben, Mindestalter ist 14 Jahre. Der Ehrenkodex muss erneuert unterschrieben werden, wenn dieser überarbeitet oder ergänzt wurde.
Der/Die Beauftragte für Sport im Geschäftsführenden Vorstand, ist für die Unterzeichnung des Ehrenkodex zuständig.
Die Unterschrift an sich kann sexualisierte und interpersonelle Gewalt nicht verhindern. Sie soll vielmehr ein Zeichen in Richtung potenzieller Täter/-innen sein, wie der TuS Hilchenbach sich zu diesem Thema positioniert und dass die Aufmerksamkeit bezüglich dieses Themas hoch ist.
Unseren Ehrenkodex finden Sie unter “Downloads”.
Im TuS Hilchenbach haben sich Personen, unter anderem durch Qualifizierungsmaßnahmen des Kreissportbundes (KSB), besondere Kenntnisse zu dem Thema Prävention vor und Intervention bei sexualisierter und interpersoneller Gewalt erarbeitet und stehen als Ansprechpersonen zur Verfügung.
Aufgaben:
- Sie sind die erste Kontaktperson für Betroffene oder Beobachtende (Telefon, E-Mail, persönliche Kontaktaufnahme).
- Sie sind vertrauensvolle Ansprechpartner für Betroffene und diejenigen, die etwas beobachten, nehmen Beschwerden entgegen und leiten im Falle eines Verdachts entsprechende Interventionsschritte ein.
- Sofortige Hilfestellung für Betroffene, Rat, Aufklärung, Planen des weiteren Vorgehens.
- Sie koordinieren die Präventionsmaßnahmen im Verein – sei es die Erstellung des Verhaltenskodex für Mitarbeiter/innen, die Vorgaben für die Auswahl ehren- oder hauptamtlicher Mitarbeiter/innen oder die Stärkung der Rechte der Mädchen und Jungen.
- Sie erarbeiten gemeinsam mit dem Vorstand und der Fachberatungsstelle ein Ablaufverfahren zum Umgang mit Verdachtsfällen, damit im Fall der Fälle jeder weiß, was zu tun ist.
- Sie sorgen für eine angemessene Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich der Präventionsmaßnahmen.
Unsere Ansprechpersonen werden zugeleitete Informationen stets vertraulich behandeln und bei Bedarf und nach Rücksprache mit den Betroffenen ggf. weitere zuständige Stellen, wie z.B. Kinderschutzbund, Kreisjugendamt, Kreissportbund oder Polizei kontaktieren und miteinbeziehen.
Bei der Einleitung von Maßnahmen ist es immer ratsam, sich vorab professionellen rechtlichen Rat zu holen! Die Ansprechpersonen für Prävention vor interpersoneller Gewalt entscheidet gemeinsam mit dem Vorstand, wann und wie die Vereinsmitglieder bzw. die Öffentlichkeit informiert werden – immer unter Wahrung der Anonymität aller Beteiligten und mit Hinweis auf das laufende Verfahren!
Die Information der Öffentlichkeit stellt immer dann Vertrauen in die Qualität der Jugendarbeit her, wenn man erklärt, wie interveniert wurde. Vor Veröffentlichung einer Pressemitteilung sollten diese Informationen auf die Verletzung von Persönlichkeitsrechten hin prüfen lassen, um Schadenersatzansprüche zu vermeiden. Eventuell sind Gespräche mit den Betroffenen, den Sportler*innen und ihren Eltern notwendig.
Beratungsstelle für Mädchen in Not:
Moltkestraße 11 57223 Kreuztal
Tel.: 02732-4133
E-Mail: info@maedchen-in-not.de
Kinderschutzgruppe DRK-Kinderklinik Siegen:
Tel.: 0271/2345777
E-Mail: kinderschutzgruppe@drk-kinderklinik.de
Kinderschutzbund:
Tel.: 0271/3300506
E-Mail: gs@kinderschutzbund-siegen.de
Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt:
Internetseite: psg.nrw
Hilfe-Telefon der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
Tel.: 0800/ 2255530
www.hilfe-telefon-missbrauch.online
Kreissportbund Siegen-Wittgenstein
St.-Johann-Straße 18, 57074 Siegen
Tel. 0271/338885-74
E-Mail: buck@ksb-siwi.de
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